Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) seine Bestände an beinahe atomwaffentauglichem Uran weiter ausgebaut. Diese Entwicklung sorgt international für Besorgnis, da sie die Befürchtung aufkommen lässt, dass die Doktrin des Landes bezüglich Atomwaffen aufgeweicht werden könnte. Derzeit verfügt der Iran über rund 142 Kilogramm Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent, ein Zuwachs von knapp 21 Kilogramm im Vergleich zu Februar. Für einen Atomsprengkopf wären etwa 50 Kilogramm dieses Materials erforderlich. Obwohl der Iran beteuert, nicht nach Atomwaffen zu streben, besteht die Sorge, dass die Doktrin des Landes geändert werden könnte.
Der Tod von Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hussein Amirabdollahian hat die geplanten Gespräche zwischen dem Iran und der IAEA weiter verzögert. Im Jahr 2015 hatte sich der Iran verpflichtet, sein Atomprogramm stark einzuschränken, aber nach der Aufkündigung des Abkommens im Jahr 2018 weitete der Iran die Urananreicherung aus und schränkte IAEA-Kontrollen ein. Diese Entwicklungen werfen Zweifel an der Einhaltung des Atomabkommens auf und lassen Sorgen über eine mögliche Änderung der Doktrin des Irans aufkommen.