Der Ausdruck „Spannmann“ geht auf das 18. Jahrhundert zurück und ist stark mit der Gaunersprache verknüpft, die in diversen sozialen Schichten, besonders im Ruhrgebiet, verbreitet war. Anfänglich bezog man sich damit auf Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft und im Bergbau, die bei der Materialbeförderung und verschiedenen Überfällen in diesen Sektoren tätig waren. In der Landwirtschaft war der Spannmann häufig für den Transport von Getreide und Trockenwaren verantwortlich, während er im Bergbau mit Kohle hantierte. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Nutzung des Begriffs als Volumenmaß, das zur Messung von Waren wie Getreide in den Regionen Rheinland und Norddeutschland diente. Die Beziehung zwischen dem Begriff und seinen unterschiedlichen Bedeutungen zeigt sowohl die soziale als auch die wirtschaftliche Relevanz des Spannmanns in jener Zeit.
Bedeutung im Ruhrgebiet erklärt
Die Bedeutung des Begriffs „Spannmann“ im Ruhrgebiet ist eng mit der spezifischen Gesellschaftsstruktur dieser Region verbunden, die stark vom Bergbau geprägt war. In den spätfeudalistischen Verhältnissen des Ruhrgebiets waren Spannmänner oft als Hilfsarbeiter tätig, die als Zuarbeiter in den Kohleabbaustätten fungierten. Ihre Rolle war sowohl im Bergbau als auch in der Landwirtschaft, insbesondere in Bezug auf Getreide, zentral.
Diese Gruppe von Arbeitern spielte eine wichtige Rolle in der lokalen Gemeinschaft, die durch Dialekte und eine ausgeprägte Sprache geprägt war. Der Spannmann war mehr als nur ein Beruf; er stellte ein bedeutendes Kommunikationsmittel innerhalb der Gemeinschaft dar, das Identität und Zusammengehörigkeit förderte. Darüber hinaus existierte eine Art von sozialer Hierarchie, in der Filzokraten als wohlhabende Unternehmer agierten und die Spannmänner oft in einem abhängigen Verhältnis zu ihnen standen. Die Verwendung des Begriffs „Spannmann“ ist daher nicht nur ein Hinweis auf einen Beruf, sondern spiegelt auch die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen wider, die das Ruhrgebiet und seine Identität nachhaltig geprägt haben.
Spannmann in Landwirtschaft und Bergbau
In der Landwirtschaft und im Bergbau wurde der Begriff „Spannmann“ häufig für Hilfsarbeiter verwendet, die Aufgaben in verschiedenen Bereichen erledigten. Diese ungelernte Gesellen trugen dazu bei, die notwendigen Arbeiten in der Landwirtschaft zu unterstützen, insbesondere beim Handling von Volumenmaßen wie Getreide und Trockenwaren. Im Bergbau bezog sich der Spannmann oft auf einen Gehilfen, der die Bergleute bei der Förderung von Kohle unterstützte. Darüber hinaus spiegelt sich die spezielle Bergmannssprache in der Verwendung des Begriffs wider. Spannmänner waren nicht nur einfache Arbeiter, sie trugen auch zur Stabilität und den Gesellschaftsstrukturen innerhalb dieser Sektoren bei. In Regionen wie dem Ruhrgebiet war diese Rolle von zentraler Bedeutung. Der Spannmann war ein Schlüsselakteur in einem oft rauen Umfeld, das von Überfällen und Gaunersprache geprägt war. Hierbei spielte der Spannmann eine Rolle, indem er Teil eines komplexen Systems von Arbeitsbeziehungen war, das sowohl Fachsprache als auch spezifische Aufgaben und Verantwortlichkeiten umfasste.
Gaunersprache und ihre Rolle
Gaunersprachen haben eine entscheidende Rolle als Verständigungsmittel für verschiedene soziale Randgruppen gespielt, darunter Gauner, Landstreicher und das fahrende Volk. Diese Sondersprachen entstanden oft in Kontexten von illegalen Aktivitäten wie Überfällen und Einbrüchen, wo eine geheime Kommunikation notwendig war, um nicht von der Standardsprache erkannt zu werden. Der Begriff ‚Spannmann‘ ist eng verbunden mit den sozialen Strukturen und sprachlichen Traditionen dieser Gruppen, die einen speziellen Wortschatz entwickelten, um untereinander zu kommunizieren. Gaunerzinken, als Symbole und Zeichen, waren oft eine Art des Empfangens und teilten Informationen über sichere Orte, Gasthäuser oder Gefängnisse. Neben Einbrechern und Bettlern konnten auch Sektenwerber diese Geheimsprache nutzen, um ihre Absichten zu verschleiern. Der symbolische Gehalt dieser Symbole und die Verbindung zur Rotwelsche zeigen, wie tief verwurzelt diese sprachlichen Traditionen im Alltag der betreffenden Gruppen waren. Der Spannmann hat als Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft und dem Bergbau auch weiterhin Platz in dieser traditionell gewachsenen Sprache, die ein wichtiges Erbe der Gaunersprache darstellt.